BUNTSPECHT

Wenn der Buntspecht nicht Holzinsekten oder deren Larven, in Stämmen, Ästen oder Baumstümpfen wühlend oder stochernd, jagt, klemmt er seine Tannzapfen und Haselnüsse in sogenannten Spechtschmieden ein. Die Borkenrisse dienen ihm als Schraubstock, um auf die Schalen zu hämmern und daraus die Samen zu entnehmen.

Wenn er ganz oben in den grossen Waldföhren am Werk ist, braucht man Ferngläser um sein buntes Gefieder zu erkennen. Aber wenn man von weitem sein Trommeln, mit dem er sein Revier markiert, hört, denkt man sofort an ihn. Seine schrillen, kräftigen und abgehackten Laute ertönen das ganze Jahr über.

ROTKEHLCHEN

Das Rotkehlchen ist weit verbreitet und nähert sich manchmal dem Menschen so nahe, dass man meinen könnte, es sei zahm. Es fliegt von einem Sitz zum anderen und bewegt ununterbrochen seine Flügel und seinen Schwanz. Aber man darf sich nicht täuschen lassen, diese kleine Kugel verteidigt ihr Territorium, indem sie ihren rot-orangefarbigen Körper dem Eindringling entgegenwirft und ihn so bekämpft. Das Rotkehlchen ist eines der seltenen Vögel, die in der Nacht und im Herbst singen. Es gibt sein feines Gezwitscher und sein Trillern ab, um das Weibchen anzuziehen und sein Territorium zu markieren.

BUCHFINK

Das Gefieder des Buchfinkes wird durch die schwarzen Flügel mit weissen Bändern verschönert. Er ist ein Teilzieher, weshalb die Sesshaften im Winter leicht bei den Futterstellen beobachtet werden können. Seine Brautwerbung artet leicht in einen lauten Pärchenstreit aus, nach dem das Pärchen wieder versöhnt nebeneinander auf dem Boden fressen kann. Auf der Speisekarte: Körner, kleine Früchte, Spinnen, Raupen und andere Insekten. Am Ende von Zweigen thronend, trillert er sein Repertoire, das in Ausschmückungen endet.

EICHELHÄHER

Der Eichelhäher warnt als Waldwächter mit seinem rauen und durchdringenden Kreischen alle Tiere des Waldes vor der Anwesenheit eines Eindringlins. Obwohl er scheu ist, kann er wegen seinem bunten Gefieder und seinen kleinen blau-schwarz gebänderten Flügelfedern, die man manchmal mit etwas Glück auf dem Boden finden kann, trotzdem leicht beobachtet werden. Der Eichelhäher erstellt grosse Vorräte aus Eicheln, Bucheckern und Haselnüssen, die er unter dem Laub oder im Boden versteckt.

BLAUMEISE

Die Blaumeise ist ein kleines Teufelchen und hat eine schöne Maske mit einem blauen Bürzel und einer schwarzen Linie, die ihre weissen Wangen durchquert. Wie alle Meisen, richtet sie ihr Nest in bestehenden Löchern in Bäumen oder Mauern ein. Lebendig und voller Energie jagt sie unaufhörlich Raupen, Käfer, Blattläuse und andere Insekten und sogar im Winter sucht sie kopfüber hängend deren Eier und Larven unter den Ästen und Zweigen der Kronen. Da die Blaumeise sesshaft ist, bedient sie sich in strengen Wintern an den Futterstellen in den Gärten.

WALDKAUZ

Er jagt in der Nacht von einem Ansitz aus, macht seine Beute dank seinen scharfen Augen und seinem ausgezeichneten Gehör aus, stürzt sich in geräuschlosem Flug auf sie und fängt sie mit seinen scharfen Krallen. Auf der Speisekarte stehen: Feld- und Waldmäuse und viele weitere Nagetiere, Vögel, Insekten, Schlangen und Molche. Sein Gesang durchbricht in den ersten Monaten des Jahres die nächtliche Stille des Waldes.

 

ZAUNKOENIG

Der Zaunkönig durchsucht mit aufgerichtetem Schwanz hin und her hüpfend und den Kopf unablässig bewegend den Boden und kann dabei als kleine braune Federkugel mit dem Laub verwechselt werden. Das Männchen baut mehrere Nester und lädt die Weibchen mit seinen Gesängen ein: falls er nur eines hat, hilft er ihm die Kleinen zu füttern, aber wenn er mehrere hat, verbringt er seine Zeit damit, sein grösseres Territorium zu verteidigen. Auf einem Ast oder einem Wurzelstock gut platziert, deklamiert er seine Mischung aus Zwitschern und Geschwätz, die für einen so kleinen Vogel erstaunlich laut sind.

AMSEL

Das Männchen der Amsel ist an seinem schwarzen Kleid und dem gelben Schnabel leicht erkennbar. Das Weibchen ist mit ihrem braunen Federkleid viel diskreter. Sie läuft und hüpft kurze Distanzen, bleibt einige Sekunden mit aufgerichtetem Schwanz stehen, bevor sie wieder ein Blatt umdreht und Insekten verschlingt, die sich darunter verstecken. Ihr tiefer, dreimal wiederholter Schrei, der beschleunigt wird, wenn sie sich bedroht fühlt, hallt sehr häufig durch unsere Wälder.