ZILPZALP

Der Zilpzalp ist ein kleiner Vogel und jagt unermüdlich in flatternden Sprüngen von Ast zu Ast Insekten und Spinnen. Das Weibchen baut ihr rundes und geschlossenes Nest in den Ästen oder am Boden, in das sie sechs bis sieben Eier legt und ausbrütet. Das Männchen hilft ihr anschliessend beim Füttern der Kleinen im Nest und am Boden. Nach der Rückkehr von seinem Zug Ende Februar setzt sich das Männchen auf die höchsten Zweige um seinen lebendigen und geschwätzigen Gesang hören zu lassen. Sein markanter Gesang, auf den sich der deutsche Name bezieht, klingt wie „zilp-zalp“.

SINGDROSSEL

Die Singdrossel ist ein schöner Waldvogel, der mit seinem braunen Gefieder auf dem Waldboden fast unsichtbar ist, wo er springend oder hüpfend jagt. Als grosse Liebhaberin von Schnecken, zersprengt sie deren Häuser gegen Steine. Sie teilt sich den Titel als beste Sängerin des Waldes mit der Nachtigall. Das Männchen schmettert schon lange vor dem Morgengrauen von seinem hohen Sitz aus, häufig der Baumspitz, lauthals seinen Gesang.

GRÜNSPECHT

Der Grünspecht ist an seinem schönen grün-gelblichen Kleid und seinem roten Oberkopf erkennbar. Er lebt in Obstgärten mit alten Bäumen, aufgelichteten Wäldern und Waldrändern neben Feldern, die ihm als Jagdgründe dienen. Seine kräftigen Krallen erlauben ihm, die Stämme hinaufzuklettern und sich dabei auf seinen Schwanz abzustützen. Dank seiner länglichen Zunge, die am Ende mit kleinen Widerhaken bestückt ist, kann er Ameisenhaufen plündern. Sein kräftiges Gelächter ist charakteristisch.

GIMPEL

Man hat vor allem im Winter das Glück die Silhouette des Gimpels zu sehen. Er ist ein bisschen molliger als ein Spatz und an der schwarzen Kappe und seinem roten Bauch zu erkennen. Sein grosser, kräftiger Schnabel erlaubt es ihm, sich von Fruchtkernen und Knospen zu ernähren, die proteinreich sind, um hier zu überwintern, ohne in den Süden ziehen zu müssen. Sein melancholischer Gesang aus quietschendem Gezwitscher ist so zurückhaltend wie sein Verhalten.

KLEIBER

Im Gegensatz zu den Spechten, die ihren Schwanz als Stütze brauchen, verwendet der Kleiber seine langen Krallen um sich kopfüber an den Stämmen entlang zu bewegen und festzukrallen. Sein auf der Oberseite blaugraues und auf der Unterseite rostbraunes Gefieder wird durch einen schwarzen Streifen markiert, der den Schnabel und die Augen wie eine Maske verlängert. Er besetzt alte Spechthöhlen, an denen er den Eingang mit einem Mörtel aus getrocknetem Lehm verkleinert.

BUNTSPECHT

Wenn der Buntspecht nicht Holzinsekten oder deren Larven, in Stämmen, Ästen oder Baumstümpfen wühlend oder stochernd, jagt, klemmt er seine Tannzapfen und Haselnüsse in sogenannten Spechtschmieden ein. Die Borkenrisse dienen ihm als Schraubstock, um auf die Schalen zu hämmern und daraus die Samen zu entnehmen.

Wenn er ganz oben in den grossen Waldföhren am Werk ist, braucht man Ferngläser um sein buntes Gefieder zu erkennen. Aber wenn man von weitem sein Trommeln, mit dem er sein Revier markiert, hört, denkt man sofort an ihn. Seine schrillen, kräftigen und abgehackten Laute ertönen das ganze Jahr über.

ROTKEHLCHEN

Das Rotkehlchen ist weit verbreitet und nähert sich manchmal dem Menschen so nahe, dass man meinen könnte, es sei zahm. Es fliegt von einem Sitz zum anderen und bewegt ununterbrochen seine Flügel und seinen Schwanz. Aber man darf sich nicht täuschen lassen, diese kleine Kugel verteidigt ihr Territorium, indem sie ihren rot-orangefarbigen Körper dem Eindringling entgegenwirft und ihn so bekämpft. Das Rotkehlchen ist eines der seltenen Vögel, die in der Nacht und im Herbst singen. Es gibt sein feines Gezwitscher und sein Trillern ab, um das Weibchen anzuziehen und sein Territorium zu markieren.

BUCHFINK

Das Gefieder des Buchfinkes wird durch die schwarzen Flügel mit weissen Bändern verschönert. Er ist ein Teilzieher, weshalb die Sesshaften im Winter leicht bei den Futterstellen beobachtet werden können. Seine Brautwerbung artet leicht in einen lauten Pärchenstreit aus, nach dem das Pärchen wieder versöhnt nebeneinander auf dem Boden fressen kann. Auf der Speisekarte: Körner, kleine Früchte, Spinnen, Raupen und andere Insekten. Am Ende von Zweigen thronend, trillert er sein Repertoire, das in Ausschmückungen endet.

EICHELHÄHER

Der Eichelhäher warnt als Waldwächter mit seinem rauen und durchdringenden Kreischen alle Tiere des Waldes vor der Anwesenheit eines Eindringlins. Obwohl er scheu ist, kann er wegen seinem bunten Gefieder und seinen kleinen blau-schwarz gebänderten Flügelfedern, die man manchmal mit etwas Glück auf dem Boden finden kann, trotzdem leicht beobachtet werden. Der Eichelhäher erstellt grosse Vorräte aus Eicheln, Bucheckern und Haselnüssen, die er unter dem Laub oder im Boden versteckt.

BLAUMEISE

Die Blaumeise ist ein kleines Teufelchen und hat eine schöne Maske mit einem blauen Bürzel und einer schwarzen Linie, die ihre weissen Wangen durchquert. Wie alle Meisen, richtet sie ihr Nest in bestehenden Löchern in Bäumen oder Mauern ein. Lebendig und voller Energie jagt sie unaufhörlich Raupen, Käfer, Blattläuse und andere Insekten und sogar im Winter sucht sie kopfüber hängend deren Eier und Larven unter den Ästen und Zweigen der Kronen. Da die Blaumeise sesshaft ist, bedient sie sich in strengen Wintern an den Futterstellen in den Gärten.