IM DSCHUNGEL

AUFGABEN

1 LIEGE AUF DEN BAUCH UND BEOBACHTE DEN BODEN.

2 WERDE EINE AMEISE : STELL DIR VOR, DU BEWEGST DICH IM LABYRINTH DER ZWEIGE UND DER RIESIGEN BLÄTTER.

Wie kann man Insekten fangen ?

Es stimmt, dass sie gut springen und einfach fliehen können! Bauen Sie einen Insektenstaubsauger mit einem Konfitürenglas und zwei Schläuchen. Mit leeren oder mit wenig Zuckerwasser oder Biskuitbrosamen enthaltenden, bodeneben einge-grabenen Joghurtbechern kann man auch Fallen stellen.

Wo vertstecken sich die Insekten ?

Unter lebenden Blättern finden Sie ganz einfach Blattläuse. Wenn Sie Laub oder Äste am Boden aufheben, finden Sie sehr viele Insekten und andere Totholz zersetzende Tiere.

AMEISENTRAUM

AUFGABEN

1 LEGE DICH AUF DIE HÄNGEMATTE.

2 STELL DIR VOR, EINE AMEISE ZU SEIN, DIE AUF DIE BAUMSPITZE KLETTERT UND SICH AUF EIN BLATT LEGT.

3 TRÄUM VOM LICHT UND VON DER AUSSICHT, ATME DIE FRISCHE LUFT EIN. BESTAUNE DIE MAJESTÄTISCHEN KRONEN.

Hinaufsteigen, um die Blattläuse zu melken

Dank ihrer Kraft und Beweglichkeit steigen die Ameisen bis in die Baumspitzen, um dort die Blattläuse zu melken, die den Blattsaft trinken, den sie mit einem Stich ins Blatt herausholen. Sie steigen anschliessend wieder bis auf den Boden hinunter und setzen ihren langen Weg fort, um ihre Ernte in den Ameisenhaufen zu bringen.

Warum sind die Blätter manchmal klebrig ?

Wegen den Blattläusen, die die Blätter anstechen und den süsslichen Saft des Baumes trinken. Weil sie nicht allen Saft zu trinken vermögen, verschwenden sie reichlich davon. Ameisen und Bienen ernähren sich davon: Imker und Feinschmecker verdanken ihnen den feinen Waldhonig.

Autofahrer, die ihre Autos unter einer Linde parkieren, schätzen es weniger !

Wie viele Blätter hat es auf einem Baum ?

Man kann die Anzahl Blätter auf einem Zweig schätzen : ca. 50, dann die Anzahl Zweige auf einem Ast 15, anschliessend die Anzahl Äste auf einem grossen Ast 12 und schliesslich die Anzahl grosser Äste, die die Krone bilden 15. Wenn Sie dies miteinander multiplizieren ergibt das 135'000 Blätter.

Wie gross ist die Fläche der Blätter eines Baumes ?

Bei den Laubhölzern beträgt die Gesamtfläche des Laubwerkes 6 bis 10 Mal die Projektion der Krone auf den Boden. Bei den Nadelhölzern macht sie 15 bis 20 Mal die Projektionsfläche der Krone aus.

BLICK IN DIE VERGANGENHEIT

AUFGABEN

1 ZÄHLE DIE RINGE VOM ÄUSSEREN RAND AUS.

2 SETZE EINEN KLEINEN ZWEIG AUF DEM RING, DER DEINEM GEBURTSJAHR ENTSPRICHT.

3 MARKIERE DEN JAHRRING DEINER ELTERN.

4 MARKIERE DEN JAHRRING DEINER GROSSELTERN.

Nimm eine Erinnerung mit, indem Du mit einem Bleistift oder einer Kreide auf einem Blatt Papier einen Abdruck machst.

Die ältesten Bäume der Schweiz

Es ist schwierig, das Alter eines Baumes genau zu bestimmen. Oft ist das Innerste der Stämme von sehr alten Bäumen verfault und man kann ihre Jahrringe nicht zählen. Es ist nicht nötig, einen Baum zu fällen, um sein Alter zu kennen : ein feiner Bohrkern kann aus dem Stamm gebohrt werden, ohne sein Leben zu gefährden.

Man schätzt, dass in der Schweiz die Langlebigkeitsrekorde von folgenden Bäumen gehalten werden :

Eibe : zwischen 1000 und 1500 Jahren. Sie befinden sich im Jura und im Emmental.

Lärche : ca. 800 Jahre, im Wallis

Kastanienbaum : zwischen 300 und 700 Jahre im Tessin.

ALTER DES BAUMS

AUFGABEN

ZÄHLE DIE RINGE VOM ZENTRUM AUS.

1 WIE ALT IST DER GROSSE STUMPF ?

2 WIE ALT IST DER KLEINE STUMPF ?

ANTWORTEN

1 Der Baum des grossen Stumpfs war beim Fällen ungefähr 120 Jahre alt.

2 Der Baum des kleinen Stumpfs war beim Fällen ungefähr 60 Jahre alt.

Ein Jahrring zeigt den jährlichen Zuwachs des Baumdurch-messers.

Jedes Jahr ein Holzring

Das „Kambium“ ist ein kleines Häutchen, gerade unter der Rinde, das jedes Jahr eine Holzschicht gegen das Innere des Baumes bildet. Im Winter wächst das Holz nicht mehr.

Die Geschichte des Baumes kann in seinem Holz gelesen werden.

Dank dem Wechsel vom hellen Früh- zum dunkleren Spätholz kann die Abfolge der Jahrringe unterschieden werden. Sie erzählen das Leben des Baumes : gute Jahre fallen durch breite Ringe auf, weniger gute (z.B. Trockenheit) durch feinere.

Herrschender Baum – beherrschter Baum

Ein Baum der im Schatten seiner Nachbarn dahinvegetiert, wird sehr feine Ringe haben. Sein gleichaltriger Nachbar, der ihn dominiert, profitiert von allem Licht und wird breitere Ringe haben.

DIE NATUR NACHAHMEN

AUFGABE UND RÄTSEL

1 ZÄHLE DIE FICHTEN-STÜMPFE AM BODEN AUF DER ANDERNE SEITE DES WEGS.

2 WARUM WURDEN DIESE BÄUME GEFÄLLT ?

ANTWORTEN

1 Es hat zirka 10 Stümpfe am Boden. Einige sind ganz zersetzt.

2 Um die Konkurrenz zwischen den Bäumen nachzuahmen und zu beschleunigen, unterstützt der Forstwart die besten Bäume, indem er die Konkurrenten wegnimmt. Dies nennt man "durchforsten" oder "lichten".

Der Waldbau oder die Kunst den Wald zu lenken

Der Mensch hat sich von diesem Naturgesetz inspiriert. So führt er Durchforstungen aus und wählt dabei selber Bäume aus, die für ihn Holz produzieren und setzt einen Wald zusammen, der Wind entgegen halten kann. Dies ist die Kunst des Waldbaus.

Nicht zu starke und nicht zu schwache Durchforstungen

Ohne Durchforstungen wachsen die Bäume gedrängt und bilden lange und dünne Stämme ohne Äste. Solche Bäume können aber durch den Schnee verdrückt oder durch einen Sturm umgeworfen werden.

Mit zu grossen Auflichtungen und zu viel Platz an der Sonne bleiben die Bäume untersetzt und sturmresistent, verlieren jedoch ihre untersten Äste nicht und bilden keine langen, wertvollen Stämme, für die Herstellung von Brettern und Balken.

GEDRÄNGT ODER LÜCKIG ?

GRUPPENSPIEL

 1 VERSUCHT IN DREIER-GRUPPEN MÖGLICHST VIELE BAUMSTÄMME ZU BERÜHREN, DABEI ABER IMMER DEN KONTAKT MIT EINER HAND ODER EINEM FUSS DER BEIDEN ANDERN ZU BEHALTEN.

A) ZUERST IM JUNGEN WALD HINTER DER TAFEL,

B) DANN IM STANGENHOLZ AUF DER ANDEREN SEITE DES WEGS.

2 VERGLEICHT DAS RESULTAT.

ANTWORT

Je mehr der Wald wächst und je älter er wird, desto grösser werden die Abstände zwischen den Bäumen. Die schwachen und kleinen Bäume vertrocknen wegen Lichtmangel.

Ein Kampf um einen Platz an der Sonne

Die Menschen benötigen Nahrung um zu leben und die Bäume brauchen Licht : die Sonne ist ihr Brot. Die Bäume liefern sich untereinander einen erbarmungslosen Konkurrenzkampf, um für ihr Laubwerk einen Platz an der Sonne zu behalten. Die Schnellen überholen die Langsamen und ersticken diese in ihrem Schatten. So nimmt die Stammzahl auf einer gegebenen Fläche mit der Zeit ab.

Die Durchforstungen entscheiden über den Wald von morgen

Nach der Wahl, wie sich der Wald verjüngt (durch seine Samen und natürliche Saat, Pflanzung oder Kombination der beiden), lenkt der Förster während seinem langen Leben den Wald mittels zahlreicher Durchforstungen. Alle 10 bis 20 Jahre wählt er die besten Bäume aus und begünstigt sie, indem er deren nächsten Konkurrenten aus dem Bestand nimmt. 

In Wäldern mit allen Baumaltern, finden Sie die Strünke der bei den Durchforstungen geernteten Bäume.

 

VEREINT GEGEN DEN WIND

GRUPPENSPIEL

1 KLETTERT AUF DIE STÜMPFE UND SEID DIE BÄUME!

 2 JEMAND BLEIBT AM BODEN UND SPIELT DEN STURM "LOTHAR".

 3 "LOTHAR" BLÄST UND STÖSST ZUERST NUR SCHWACH, DANN IMMER KRÄFTIGER.

 4 DIE BÄUME STÜTZEN SICH GEGENSEITIG UND WEHREN SICH GEGEN DEN STURM.

 5 WER DEN FUSS AUF DEN WALDBODEN STELLT, GESELLT SICH ZUM STURM.

DER STURM "LOTHAR"

Die Bäume wachsen gemeinsam und haben einander nötig. Zusammen trotzen sie den Stürmen besser. Aber manchmal ist der Wind zu stark. Dann stürzt er alle Bäume um, die sich auf seiner Bahn befinden. Dies war hier im Dezember 1999 der Fall.

Seither hat ein junger Wald seinen Platz eingenommen.

Nach dem Sturm Lothar, ein Mikado aus Baumstämmen

Manchmal ist der Wind zu stark und zerstört den Wald. Der Sturm Lothar vom 26. und 27. Dezember 1999 zerstörte grosse Flächen des Waldes Meines Herzens. Stellen Sie sich hier ein Gewirr aus umgerissenen und gebrochenen Bäumen vor. Ein Riesenmikado, aus dem ein Baum nach dem anderen herausgezogen werden musste. Nach dieser gefährlichen Arbeit mussten die Überreste gesäubert werden und der Boden geräumt werden, bevor die neue Baumgeneration gepflanzt werden konnte. Dies ist der Jungwald, in dem Sie sich nun befinden.

ALLE AN DIE SONNE !

GRUPPENSPIEL

1 KLETTERT AUF DIE BAUMSTÜMPFE: IHR SEID DIE BÄUME.

2 EIN SPIELER AM BODEN HÄNGT EINE MÜTZE = SONNE AN DIE SPITZE EINES ASTES VON 2-3 METERN.

3 ER STREIFT MIT DER SONNE ÜBER DIE BÄUME, DIESE RECKEN IHRE ÄSTE (ARME) IN DIE HÖHE.

4 DIE SONNE ENFERNT SICH UND KREIST UM DIE BÄUME : DIE ÄSTE NEIGEN SICH IN IHRE RICHTUNG.

SCHAUT EUCH UM

Von seinen Nachbarn eingeengt, muss der Baum gerade nach oben wachsen, um an das Licht zu gelangen. Sein Stamm ist gerade, seine Krone klein und in die Höhe ragend.

Der Baum am Waldrand entfaltet seine Krone hin zum Licht auf der Seite der Strasse. Seine Silhouette und sein Stamm sind geneigt. 

Feldbaum (A)

Dank dem ihn umgebenden Licht entwickelt der Feldbaum ein immenses Laubwerk, das den Boden berührt. In der Regel werden die untersten Äste abgeschnitten, damit die Landwirtschaftsfahrzeuge durchfahren können. Auf den Weiden übernehmen dies die Kühe.

Waldbaum (B)

Die Konkurrenz unter den Nachbarn zwingt den Waldbaum, sich in die Höhe zu entwickeln, den einzigen Ort, wo er Licht vorfinden kann. Er hat eine längliche Silhouette, die Blattkrone nimmt ungefähr einen Drittel seiner Länge ein. Die unteren Äste sterben wegen Lichtmangels ab.

Waldrandbaum  (C)

Als Mischung zwischen einem Wald- und einem Feldbaum behält und entwickelt er seine Äste auf der Sonnenseite, währenddessen sie auf der Waldseite wegen Lichtmangels absterben. Seine asymmetrische Silhouette hängt deshalb in das Feld hinein.

 

BLATT ODER NADEL ?

AUFGABEN

1 PFLÜCKE EIN BLATT ODER EINEN NADELZWEIG.

2 LEG DAS BLATT ODER DEN ZWEIG AUF DIE RIESENNADEL.

3 UNTERSUCHE DAS BLATT UND DIE NADEL MIT ALLEN SINNEN, DEN AUGEN, DEN FINGERN, DER ZUNGE UND DER NASE.BEOBACHTE SIE IN DER STAMM-LUPE.

gefingert (wie eine Hand), gefiedert, ei- oder lancettenförmig ? gezahnter oder glatter Rand ?

rauh oder weich auf der Zunge ? klebrig (harzig) ?

Geruch (Mandarine, Zitrone, Terpentin) ?

Falls Du die Baumart nicht kennst, helfen die Informations-schilder auf dem Pfad weiter.

Wie fallen die Blätter im Herbst ?

Um sich vor dem Frost zu schützen, bilden die Blätter eine Trennschicht zwischen dem Blattstiel und dem Zweig. Wenn der Wind das Blatt zu Fall bringt, hat sich am Zweig bereits eine Narbe gebildet. Diese kann einfach beobachtet werden und deren Form ist für jede Baumart unterschiedlich.

Laub- und Nadelhölzer: zwei Strategien um den Winter durchzustehen

Fallen lassen und wieder bei null beginnen

Der Baum gibt seine auf Frostschäden anfälligen Blätter auf und baut sein Laub zu Beginn der warmen Jahreszeit wieder auf. Dies ist die Strategie der meisten Laubhölzer, wie auch der Lärche.

Erhalten und schützen

Die Nadelhölzer behalten ihre Nadeln während mehreren Jahren. Der Baum schützt seine Nadeln oder Blätter mit einer dicken Wachsschicht, um gegen die Kälte und die Wintertrockenheit bestehen zu können.

Dies ist die Strategie der meisten Nadelhölzer und einiger Laubhölzer (Stechpalme, Buchs, Efeu, Steineiche). 

DIE S-TOMATEN ATMEN

AUFGABEN UND RÄTSEL

1 ERKUNDE MIT DEN FINGERSPITZEN DEN UNTERTEIL DES BLATTS UND DER RIESENNADEL. WAS SPÜRT MAN ?

2 WOZU DIENEN DIE BLÄTTER UND DIE NADELN ?

3 WAS GIBT DIE GRÜNE FARBE ?

ANTWORTEN

1 Die kleinen Öffnungen auf der Blatt- und Nadelunterseite heissen "Stomata", eine Art "Mund", mit welchem der Baum atmet und transpiriert.

2 Blätter und Nadeln haben denselben Nutzen: dem Baum die Atmung und die Herstellung des Zuckerstoffes für seine Ernährung zu ermöglichen. Dabei wird Sauerstoff produziert.

3 Wegen der grünen Pigmente des Chlorophylls.

Photosynthese

Dank dem Chlorophyll, einem grünen Pigment, können die Blätter die Lichtenergie der Sonne, das Wasser und die Bodenmineralien mit dem Kohlenstoff der Luft verbinden. Dieses Wunder heisst Photosynthese und erlaubt es, Pflanzenmaterial, das die Grundlage für unsere Ernährung ist, und Sauerstoff zu bilden, der uns das Atmen erlaubt.

Atmen die Bäume ? Ja, die Bäume benötigen Sauerstoff und Kohlenstoff, die durch kleine Öffnungen (Stomata) der Blätter ein- und ausgehen.

Transpiration

Schliessen Sie ein Aststück in einen durchsichtigen Plastiksack : nach einer halben Stunde wird er mit Dunst beschlagen sein.

Die Blätter schwitzen, indem Dampf aus den Stomata entweicht (Mund auf Griechisch). Bei Trockenheit schliessen die Blätter ihre Stomata, um ihr Austrocken zu verhindern.